Wünsche, Erwartungen und Einschätzungen der Mitglieder

Alle Posts, die mit dem Thema Deutscher Fernschachbund e.V. (BdF) zu tun haben
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Wünsche, Erwartungen und Einschätzungen der Mitglieder

Beitragvon admin » Mi 15. Jul 2020, 17:08

Liebe Fernschachfreundinnen und Fernschachfreunde,

ich komme hiermit zwei an mich herangetragenen Wünschen nach. Ich beantworte Fragen bzw. gebe Informationen zu Gegenständen, die in einem anderen Thread aufgeworfen oder in den Raum gestellt worden sind. Zugleich lade ich zu einem offenen Austausch und einer regen neutralen Diskussion ein, sofern gewünscht.

Soll der Deutsche Fernschachbund e.V. Turniere mit verkürzter Bedenkzeit anbieten?
Wir haben diese Variante bis vor wenigen Jahren angeboten. Nach einer guten anfänglichen Annahme ging das Meldeinteresse daran sehr stark zurück. Die Folge waren lange Wartezeiten bis zu Turnierstarts, die eine Aufrechterhaltung dieses Angebots nicht mehr als sinnvoll erscheinen ließen.
Frage: Wünscht sich jemand eine Wiedereinführung, ggf. mit welchen Eckpunkten?
(Hinweis: Mit sehr kurzer Bedenkzeit werden unsere Rapid-Turniere gespielt.)


Soll der Deutsche Fernschachbund e.V. Turniere anbieten, bei denen die Bedenkzeit nach dem triple block system (ICCF) organisiert und berechnet wird?
Diese Variante bieten wir nicht an. Unabhängig davon, dass das Interesse der deutschen Spieler daran ohnehin eher niedrig ist, würde es zu einer erweiterten Aufgliederung des Turnierangebotes kommen, so dass bis zum Start von Turnieren tendenziell längere Wartezeiten entstehen würden. Unser Präsident Dr. Staroske hat jüngst eine allgemeine Befragung der Mitglieder zu diesem System durchgeführt. Nach deren Ergebnis stößt das System überwiegend auf eine Ablehnung seitens unserer Mitglieder. Auf dem kommenden ICCF-Kongress wird zu einem Beschlussvorschlag zum System abgestimmt werden. Wir haben uns im Vorstand zur Stimmabgabe abgestimmt. Die Haltung des Vorstandes zum System ist offen.
Frage: Möchte jemand, dass der Deutsche Fernschachbund e.V. Turniere nach dem triple block system austrägt oder möchte dies jemand keinesfalls? Welches sind die jeweils tragenden Gründe?



Soll das System der Einladungsturniere des Deutschen Fernschachbundes e.V. verändert werden?
Wir tragen seit vielen Jahren jährlich Einladungsturniere aus. In den vergangenen Jahren belief sich deren Zahl auf 12 bis 24. Sie werden so geplant und gestaltet, dass unsere Mitglieder die Chance erhalten, Normen und Titel zu erspielen. Diese Turniere müssen bei ICCF angemeldet und von dort bestätigt werden. Wir sind kostenpflichtig, diese Turniere kosten uns viel Geld. Dieser Aspekt und die Wahrung eines Ausgleichs zwischen Einladungsturnieren und herkömmlichen Turnieren (Verteilung des Meldeaufkommens) beeinflussen unsere Entscheidung zur Zahl der Turniere.
Für die Berücksichtigung der geäußerten Teilnahmewünsche haben wir Kriterien aufgestellt (z.B. korrektes Spielerverhalten, ausgeglichenes Beitragskonto, Zahl bisheriger Teilnahmen, möglichst keine Doppelmeldungen mehr etc.).
Die anderen Föderationen werden eingeladen, uns Spieler zur Teilnahme zu melden (so dass die jeweiligen Normkriterien eines Turniers erfüllt werden können).
Mitglied im ICCF sind die Föderationen, nicht Einzelmitglieder (aus den Organisationen)!
Frage: Soll der Deutsche Fernschachbund e.V. das System seiner Einladungsturniere verändern? Welches sind die Gründe dafür oder dagegen?



Soll das nationale Fernschachspiel so verändert werden, dass die Spieler statt für internationale Turniere mehr für nationale Turniere melden?
Diese Frage trägt zunächst eine unsinnige Annahme in sich, nämlich eine Konkurrenz der nationalen und internationalen Turniere hinsichtlich der Ausübung und Förderung des Fernschachspiels. Ob jemand national oder international oder beides spielt, hängt von vielen Faktoren ab. So gibt es Spieler, die nur international spielen, und ebenso Spieler, die nur national spielen. Wenn jemand Großmeister werden will, kann er dies nur international erreichen. Wenn jemand Deutscher Meister werden will, kann er dies nur national erreichen. Für manche Spieler ist „richtiges“ Fernschach nur das weltweite Spiel, für andere ist der Austausch in deutscher Sprache wichtig, um nur zwei weitere Beispielkriterien zu nennen.
Der Deutsche Fernschachbund e.V. ist nach wie vor der größte Nationalverband der Welt. Unser Turnierprogramm ist vielseitiger als das Angebot seitens ICCF. Beide Angebote ergänzen sich sehr gut, um möglichst vielen Spielerinteressen zu folgen.
Dass internationale Turniere in vergleichbaren Kategorien bisweilen schneller als nationale Turniere gestartet werden können, liegt auf der Hand. International gehen die Meldungen aus der Zahl aller Föderationen ein, national spielen wir unter uns. Und dieses geringere Meldeaufkommen verteilt sich dann auch noch auf einen breiteren Fächer an Turnierangeboten.
Frage: Kann der Deutsche Fernschachbund e.V. über eine Verbesserung seines nationalen Angebotes Spieler davon abhalten, für internationale Turniere zu melden, und soll er dies überhaupt versuchen?



Soll einsehbar sein, für welche Turniere ein Spieler eine Turniermeldung abgegeben hat?
Zur öffentlichen Einsichtnahme abgegebener Meldungen gibt es eine traditionelle interne Handlungsweise: Namen werden dann nicht veröffentlicht, wenn dies zu taktischen Anmeldungen anderer führen würde (Beispiel: Aufstiegsturniere – hier könnte man aus der absehbaren Zusammensetzung eines anstehenden Turniers Rückschlüsse auf eigene Erfolgschancen ziehen).
Zur öffentlichen Einsichtnahme gehört auch die permanente Sicherstellung der datenschutzrechtlichen Vorgaben.
Für Meisterschaften werden die Namen angemeldeter Spieler veröffentlicht.
Zu einer (zukünftigen) privaten Einsichtnahme gibt es Überlegungen. Eine solche Entwicklung geht in einem Verein wie unserem nur langsam. Dies liegt beispielsweise daran, dass sie nicht wie auf der grünen Wiese gebaut werden kann, sondern Auswirkungen auf einige andere Bereiche hat. Es müssten also Abläufe geändert und Verfahren angepasst werden, es muss eine DV-technische Umsetzung geschaffen werden und manches mehr. Hinzu kommt der Faktor Mensch, denn nicht jeder möchte seine Meldedaten online gespeichert haben, und auch für unseren Verein Handelnde müssen „mitgenommen“ werden (wir sind ein pluralistischer und demokratisch handelnder Verein).
Frage: Was wünschen sich die Spieler hinsichtlich der Einsehbarkeit ihrer Turniermeldungen?



Was tut der Deutsche Fernschachbund e.V. eigentlich für die Werbung, für die Förderung des Fernschachs in Vereinen etc.?
Seit 2003 kann ich in dieser Sache mitreden, weil ich einen unmittelbaren Einblick in diesen Bereich habe bzw. über viele Jahre hinweg selbst viel dazu gemacht habe. Wir leisten viel Arbeit hierzu und haben auch Erfolg damit. Allerdings ist das Fernschachspiel ungeeignet, sich zu einem Trend zu entwickeln. Eher ist das Gegenteil der Fall, u.a. weil sehr viele externe Spieler uns als „Computer-Junkies“ sehen. In der Eröffnungsliteratur zeichnet sich momentan eine etwas andere Entwicklung ab. Da viele von uns gespielte Varianten mit dem Rechner überprüft worden sind, erkennen Autoren zunehmend deren Wert für ihre Arbeiten. Aber eine Trendänderung in der Akzeptanz des Fernschachspiels kann auch dies nicht bewirken.
Wir haben vor Jahren ein IKS im Verein eingeführt. Mit Tertialsberichten informieren wir uns im Vorstand gegenseitig. Dies ermöglicht uns auch eine gegenseitige Unterstützung und Kontrolle.
Diese Berichte sind intern. Teilweise beinhalten sie auch vertrauliche Dinge. Eine allgemeine Veröffentlichung kommt nicht in Betracht, aber auf der Basis dieser Berichte könnte mal eine Zusammenstellung erfolgen, die dann vielleicht auch veröffentlicht werden könnte. Diese würde auch anzeigen, inwieweit Vorstandsarbeit Routinearbeiten umfasst, die ungemein wichtig sind für unseren Verein, aber eben für die allgemeine Vereinsöffentlichkeit nicht sichtbar sind. Viele Fragen, was wir als Deutscher Fernschachbund e.V. konkret machen, damit unsere Spieler auf ihre Kosten kommen und wir Verein und das Fernschachspiel fördern, ließen sich schon auf einen Blick beantworten.
Frage: Möchten Sie, dass die Vorstandsarbeit im Deutschen Fernschachbund e.V. auch hinsichtlich der Routinearbeiten transparenter erkennbar wird, indem auf der Basis der Tertialsberichte Veröffentlichungen vorgenommen werden, oder wären diese Informationen eher verzichtbar oder uninteressant für Sie?
(Anmerkung: Je Tertial kommen im Original mehrseitige Gesamtberichte zusammen. Diese Berichte enthalten aber nicht die vielfältigen Aktivitäten, die von Referenten, Turnierleitern, Assistenten und ehrenamtlich Tätigen mit besonderen fachbezogenen Aufgaben geleistet werden – diese Aufgabengebiete sind teilweise ebenfalls mit immensen Erledigungen verbunden. Sie erfolgen im Verantwortungsbereich des jeweiligen Vorstandsmitglieds, sind aber nur teilweise in den vorstandsinternen Berichten ablesbar.)


Seien Sie herzlich eingeladen, sich zu diesen Themen hier im Forum einzubringen! Ich verspreche Ihnen, dass wir es von „unsauberen“ Beiträgen gänzlich freihalten und ggf. durch Löschung, Verschiebung etc. eingreifen werden!

Viele Grüße
Uwe Bekemann
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Re: Wünsche, Erwartungen und Einschätzungen der Mitglieder

Beitragvon admin » Mi 15. Jul 2020, 22:58

Das Thema "Veränderungen im BdF" wurde geschlossen. Die darin aufgeworfenen Fragen sind in diesem Thread beantwortet worden und können entsprechend hier diskutiert werden.
Uwe Bekemann
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Re: Wünsche, Erwartungen und Einschätzungen der Mitglieder

Beitragvon admin » Di 4. Aug 2020, 21:34

Liebe Schachfreundinnen und Schachfreunde,

wie für alle ersichtlich, sind keine Antwortbeiträge eingegangen. Auch eine Einladung zur Diskussion im BdF-Newsletter hat zu keiner Änderung geführt. Ich erlaube mir die Feststellung, dass Wünsche, Erwartungen und Einschätzungen im Sinne der Einladung zum Austausch offenkundig nicht oder nicht in dem Umfang vorliegen, wie einzelne Personen es glauben machen wollen.

Freundliche Grüße
Uwe Bekemann
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Re: Wünsche, Erwartungen und Einschätzungen der Mitglieder

Beitragvon admin » Sa 8. Aug 2020, 07:29

Auf Wunsch unseres Mitglieds Jens Fischer wurde das Thema entsperrt.

Zugleich stelle ich hiermit auf seinen Wunsch für ihn den folgenden Beitrag ein.

Bin relativ neu bei BdF und spielte dieses Jahr mein erstes Rapid-Turnier. Bei einem Turnier, bei welchem mit hoher Wahrscheinlichkeit die benutzte Bedenkzeit in die Wertung eingeht, kann es nicht sein, dass vor dem Termin des Turnierstartes Züge auf dem Server möglich sind. Erste Partien waren zum Termin des Turnierstartes schon beendet! Da verbraucht man natürlich keine Bedenkzeit. Wenn man von der Zugmöglichkeit als neuer Spieler nichts weiß, ist man bei den Bedenkzeiten sofort im Hintertreffen. Nun will ich dieses Turnier nicht in Frage stellen, denn ich habe das mit der Zugmöglichkeit mitbekommen und ebenfalls Züge vor dem Turnierstart ausgeführt. Ich bitte Euch aber, zwecks der Chancengleichheit, darüber nachzudenken, bei weiteren Turnieren, bei welchen die Bedenkzeit über das Weiterkommen entscheiden kann, Züge erst ab dem Turnierstart zuzulassen.

Zur Frage, ob es mehr Turniere mit kürzerer Bedenkzeit geben sollte, ist meine Meinung: Mir würden durchaus auch Turniere mit kürzeren Bedenkzeiten gefallen. Es würde sicherlich schon genügen, bei verschiedenen Turnieren ohne Verdoppelung der Bedenkzeiten zu spielen. Im Zeitalter der Schachbücher, Datenbanken und Computer, sind ausgearbeitete Züge schneller überprüft als ohne diese Hilfsmittel. Also bei No engine Turnieren sollten die Bedenkzeiten schon länger sein. Aber das ist persönliches Empfinden.
Uwe Bekemann
- Geschäftsführer -

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Re: Wünsche, Erwartungen und Einschätzungen der Mitglieder

Beitragvon oste51 » Mo 10. Aug 2020, 11:56

Hallo Jens, liebe Fernschachfreundinnen und -freunde,
die Rapid-Turniere (RapidFSM und DRapCup) sind bislang - wie auch die anderen Turniere - immer so gespielt worden, dass die Spieler/innen bereits ziehen können, sobald das Turnier auf dem BdF-Schachserver eingerichtet ist. Ich glaube nicht, dass damit ein besonderer Vor- oder Nachteil für einzelne Spieler/innen verbunden ist. Es ist eine Möglichkeit, die jede/r Spieler/in ausnutzen kann oder auch nicht. Dabei werden sie vermutlich zumeist den allgemeinen Vorteil darin sehen, dass sie bereits ohne Bedenkzeitverbrauch ziehen und so Zeit für spätere (schwierigere) Partiephasen ansammeln können. Gerade in Partien mit kurzer Bedenkzeit kann dies für eine/n Spieler/in von Vorteil sein. Ich stimme dir zu, dass in Rapid-Turnieren die Verbindung mit der Qualifikationsregelung „Summe der an Bedenkzeit verbrauchten Tage“ bei einer Punkt- und Wertungsgleichheit möglicher Weise als nicht wirklich befriedigend oder unglücklich wahrgenommen werden kann. Dies Merkmal wurde - auch aus anderen Gründen - mit der laufenden Ausschreibung für den 3. Deutschen Rapid-Fernschach-Cup (3. DRapCup) aufgegeben. Punkt- und wertungsgleiche Gruppensieger/innen sind nunmehr gemeinsam qualifiziert, sofern sie über 50% der möglichen Punkte erzielen. Es können sich damit auch mehr Spieler/innen für die Endrunde qualifizieren.
Mit freundlichen Grüßen
Horst Wilshusen

jfische4
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Re: Wünsche, Erwartungen und Einschätzungen der Mitglieder

Beitragvon jfische4 » Mo 10. Aug 2020, 22:57

Hallo Horst,

Danke für Deine Antwort. Du hast sicher recht, dass jeder die Möglichkeit des vorzeitigen Ziehens nutzen kann und damit kaum benachteiligt ist. Wichtig wäre aber dabei, dass der Spieler von dieser Möglichkeit weiß und nicht denkt, das Turnier geht erst zum Starttermin los. Also müssten Turnierneulinge eventuell darauf hingewiesen werden. Der ungünstigste Extremfall wäre, ein Gegner beendet seine anderen 3 Partien erfolgreich vor dem Turnierstart (kein Verbrauch an Bedenkzeit) und hat nur noch die Partie gegen den Neuling (der noch nicht mit spielen angefangen hat, weil er noch nicht, aus welchen Gründen auch immer, auf den Server geschaut hat) offen. Wenn beide am Ende punktgleich und SB-gleich sind, dürfte der Neuling sicher mehr Tage Bedenkzeit verbraucht haben. Das ist zwar jetzt ein wenig an den Haaren herbeigezogen, aber es ist das, was mich störte.

Mit der Variante, wie ihr sie jetzt zum 3. Deutschen Rapid-Fernschach-Cup anbietet, kann ich mich viel mehr anfreunden, weil sie mir gerechter erscheint. Es kann zwar nun zu einer hohen Spieleranzahl im Finale führen, aber das wird man sehen. Denke, dass bei dieser Wertungsform Partien auch mehr ausgespielt werden und nicht teilweise sofort Remis ausgehen (der Druck so wenig wie möglich Bedenkzeit zu verbrauen, ist ja nicht mehr da).
Eine Frage bleibt für mich allerdings bei der neuen Wertungsform offen. Was geschieht, wenn in einer Gruppe alle Partien Remis ausgehen und alle Spieler somit punktgleich und gleich in der SB-Wertung sind? Wer ist weiter? Kein Spieler hat über 50% der Punkte. Bedeutet dies, dass aus dieser Gruppe dann gar keiner weiter ist?

Mit freundlichen Grüßen
Jens Fischer

Asmodis
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Re: Wünsche, Erwartungen und Einschätzungen der Mitglieder

Beitragvon Asmodis » Di 11. Aug 2020, 02:36

Hallo Jens

Zuerst mal herzlich willkommen im Forum.

Ich will erstmal auf das Bedenkzeitproblem eingehen. Wie Du selbst schreibst ist das Beispiel von Dir natürlich etwas konstruiert. Letztlich muss man die Nummer auch nicht mitspielen. Natürlich kommt es vor, dass einige Spieler ihre Partien bereits vor dem offiziellen Turnierstart beendet haben. Über die Qualität solcher Schnellpartien kann man natürlich spekulieren. Hoch ist sie nicht. Und ein Spieler kann das auch nur dann machen wenn der Gegner mitspielt. Aber ich verstehe natürlich dass es für einen neuen Spieler irritierend sein muss.

Ich persönlich mache es meist so, dass ich die Partien nur selten vor dem offiziellen Start beginne. In der Regel spielt man ja oftmals mehrere Turniere (bei mir derzeit die DFMM und die Champions-League). Würde ich da dann ein weiteres Turnier "zu früh" anfangen oder "zu schnell" spielen sorgt das eigentlich nur für Hektik. Ich sorge auch stets für eine sehr genaue Zeitkalkulation. So antworte ich oftmals auch in der Eröffnungsphase nach 23 h 58 Min. so dass die Bedenkzeit dadurch 0 Tage beträgt. Dadurch kann man schön Bedenkzeit schinden und es gibt mir Zeit meine anderen Partien zu analysieren ohne dass z.B. eine neue Partie zu schnell in ein Stadium kommt, in dem ich wirklich analysieren muss. Aber das handhabt natürlich jeder anders. Wenn man nur ein Turnier spielt dann ist das natürlich unnötig. Generell gilt: Auch bei den Rapid-Turnieren kann man sich bei guter Zeiteinteilung genug Analysezeit nehmen. Es besteht eigentlich kein Grund eine Partie so schnell zu beenden und quasi im Minutentakt zu ziehen (anders könnte man die Partien nicht so schnell beenden). Wenn ich das wollte, würde ich auf andere Plattformen wie LiChess gehen.

Liebe Grüße

Hartmut
Liebe Grüße

Hartmut Hering

oste51
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Re: Wünsche, Erwartungen und Einschätzungen der Mitglieder

Beitragvon oste51 » Di 11. Aug 2020, 08:11

Hallo Jens,
deine Annahme ist richtig, es müssen mehr als 50% der möglichen Punkte erspielt werden. Ohne (mindestens) einen Sieg ist eine Endrundenqualifikation nicht möglich.
Viele Grüße
Horst Wilhusen

jfische4
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Re: Wünsche, Erwartungen und Einschätzungen der Mitglieder

Beitragvon jfische4 » Di 11. Aug 2020, 16:10

Hallo Hartmut, Hallo Horst,

vielen Dank für Eure Antworten und Erläuterungen. Meine Frage zum Weiterkommen (Nichtweiterkommen) bei nur unentschiedenen Partien beim Rapid-Cup ist damit beantwortet.
Hartmut, ich danke Dir auch für die Tipps zur optimalen Nutzung der Bedenkzeit. Werde selber versuchen, davon einiges umzusetzen.
Großartig will ich das Thema mit den Zügen vorm Turnierstart auch nicht mehr "austreten", denn es gibt ja nun wahrscheinlich zum nächsten Turnier die Änderung, wie sie beim Rapid-Cup ist. Du hast recht, wenn Du sagst, wem das mit den vorzeitigen Zügen nicht gefällt, der muss das Turnier ja nicht spielen. Nur ich glaube irgendwo gelesen zu haben, dass die Teilnehmerzahl (dieses Jahr ausgenommen) nicht mehr so überwältigend war. Dafür muss es ja Gründe geben. Vielleicht hat diese Handhabung mit dazu beigetragen. Denn ich hätte, wäre das mit der Wertung nach Bedenkzeit und vorzeitigem Turnierstart so geblieben, zukünftig kein Turnier dieser Art mehr gespielt. Für mich persönlich ist es immer noch unverständlich, dass, wenn die Wertung nach Bedenkzeit entscheiden kann, Züge vor offiziellem Turnierstart und damit ohne Bedenkzeitwertung ausgeführt werden konnten. Und da spielt es keine Rolle, ob die Partie dann hochwertig war oder nicht, denn das Niveau einer Partie entscheidet dann nicht über das Weiterkommen. Bitte verstehe mich nicht falsch, ich freue mich auch mehr über einen Sieg, wenn es eine knifflige Partie war. Selbst eine umkämpfte Niederlage motiviert mehr, als ein leichter Sieg, aber fürs Weiterkommen bei so einem Turnier hilft das nicht.
Aber ich will nicht nur "schimpfen", sondern Euch auch mal loben. Bisher habe ich immer auf meine Probleme zügige Antworten bekommen. Und Anregungen durch die Mitglieder verhallen nicht ungehört, sonst wäre es ja nicht zu dieser Änderung in der Wertung gekommen. Denn ich schien ja nicht der einzige zu sein, der Probleme mit der Wertungsform hatte (Horst: Dies Merkmal wurde - auch aus anderen Gründen - mit der laufenden Ausschreibung für den 3. Deutschen Rapid-Fernschach-Cup (3. DRapCup) aufgegeben. Punkt- und wertungsgleiche Gruppensieger/innen sind nunmehr gemeinsam qualifiziert, sofern sie über 50% der möglichen Punkte erzielen).

Vielen Dank und beste Grüße
Jens Fischer

Asmodis
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Re: Wünsche, Erwartungen und Einschätzungen der Mitglieder

Beitragvon Asmodis » Di 11. Aug 2020, 19:21

jfische4 hat geschrieben:Du hast recht, wenn Du sagst, wem das mit den vorzeitigen Zügen nicht gefällt, der muss das Turnier ja nicht spielen.


Hilfe, nein. Da hast Du mich falsch verstanden. Wenn ich geschrieben habe "Wem das nicht gefällt, der muss das ja nicht mitmachen", dann meinte ich damit nicht, dass man das Turnier nicht spielen muss, sondern dass man diese schnelle Zieherei vor dem eigentlichen Turnierbeginn nicht mitmachen muss. In Deinen Weisspartien bestimmst sowieso Du, wann Du anfängst und bei den Schwarzpartien bestimmst Du wann Du auf den ersten Zug antwortest. Klar... wenn die Nasen dann alle schon ihre ersten Partien fertig haben und sich auf Dich einschiessen ist das dumm gelaufen. Aber wenn die alle so schnell ziehen und Du im Gegenzug aber Deine Bedenkzeit optimal nutzt, wie ich es geschrieben habe, kannst Du trotzdem gut dagegen halten. Das meinte ich eigentlich damit.

Nur ich glaube irgendwo gelesen zu haben, dass die Teilnehmerzahl (dieses Jahr ausgenommen) nicht mehr so überwältigend war. Dafür muss es ja Gründe geben.


Das ist nur eine Seite der Medaille. Ich hab als die Turniere aufkamen auch 2 solche Turniere gespielt. Da hatte ich gerade keine anderen Turniere laufen und konnte das mal einschieben, hab dann aber gemerkt dass es da ziemlich hektisch werden kann, wenn man ernsthaft spielen und auch gewinnen will. Dann war ich später öfter in Mannschaftsturnieren wie der DFMM oder eben der Championsleague eingesetzt und dann wird es eng. Plötzlich merkt man dann, dass man in den langsameren Turnieren auch immer öfter in Bedrängnis kommt, weil bei den Ruchi-Zucki Turnieren eben unerbittlich die Uhr läuft und ein vernünftiges Zeitmanagement in dieser Mischung kaum mehr funktioniert. Und wenn man dann irgendwann anfängt in Turnier A Urlaub zu nehmen um in Turnier B nicht in Bedrängnis zu kommen mit dem Ergebnis dass man in der eigentlichen Urlaubszeit keinen Urlaub mehr hat, dann ist das Zeitmanagement komplett gescheitert. Aber diese Erfahrung muss man eben erst machen. Darum waren diese Turniere am Anfang ein Renner, denn wie alles Neue hat man auch das mal probiert, aber in der Folge wurden sie eben nicht mehr so frequentiert. Sie sind für mich schön, wenn ich nichts anderes spiele, aber eine Katastrophe, wenn ich Turniere wie die Champions League spiele und für meine Mannschaft auch wirklich 100 % Leistung bringen will. Und was die Qualität der Spiele allgemeuin betrifft... naja. Da gibt es dann mehrere Varianten. Entweder wird dann auch oft mal wegen wenig Zeit in einer Partie die noch lange nicht ausgespielt ist, frühzeitig Remis vereinbart, damit man Zeit für andere Partien hat. Oder aber, was noch schlimmer ist, in einer Partie die totremis ist (oder eventuell gewonnen) weigert sich der Gegner, der vielleicht nur solche schnellen Turniere spielt, beständig die Partie auch Remis zu geben (oder aufzugeben, wenn sie eigentlich verloren ist) und bindet dich damit an. Folge: in anderen Turnieren fehlt Dir die Zeit, weil Du diese eigentlich entschiedenen Partien schlicht nicht los wirst. Und spätestens da wird es für mich dann wirklich zur Horrortour.

Aber wie gesagt, das ist meine private Sichtweise zu Turnieren dieser Art. Die muss man natürlich nicht teilen. Ich finde es nach wie vor eine schöne Variante, aber ich würde es eben nur noch spielen, wenn gerade nichts anderes anliegt. Und das ist bei mir selten der Fall.
Liebe Grüße

Hartmut Hering


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