Belohnung fürs Remis spielen

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Böhnke

Belohnung fürs Remis spielen

Beitragvon Böhnke » Di 13. Apr 2021, 18:20

Laut Startschreiben der 53.DFM qualifiziert sich aus jeder Servergruppe ein Spieler. Enden alle Spiele der jeweiligen Gruppe Remis folgt eine Belohnung. Es qualifizieren sich sogar zwei Spieler aus der Gruppe für die Endrunde. Der Spieler mit der höchsten FWZ und der Spieler mit der niedrigsten FWZ sind die Glücklichen.
Enden in der Postgruppe alle Partien Remis wird gar der Spieler mit der schwächsten Leistung belohnt. Nämlich der Spieler mit der höchsten FWZ zum Turnierstart.
Schreibfehler? Aprilscherz? Nein. War zur 52.DFM auch schon so. Ein Hinweis vor dem Versenden der Startunterlagen hat auch nicht geholfen.
Der ICCF hat eine einfache Regelung. Eine Qualifikation gibt es nur bei über 50% Punkte.

Schachhai
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Re: Belohnung fürs Remis spielen

Beitragvon Schachhai » Di 13. Apr 2021, 21:52

In der 52. DFM sind neben meiner Gruppe 2 weitere beendet.In beiden gab es nur je 1 Gewinnpartie.
Iin der jetzt gestarteten 53. DFM spiele ich auch mit und erwarte eine sehr hohe Remisquote.
Diese neuen Engines mit nnue suchen nur nach = 0,00 Stellungen. Zudem spielen sehr viele vom 1. Zug auf Remis.
Es würde mich keinesfalls wundern , wenn in mehreren Gruppen alle Partien mit Remis enden.
Wer soll denn da ins Finale kommen ?
Der Spieler mit der höchsten FWZ hat es sich durch frühere Ergebnisse noch am ehesten verdient.
Das sehe ich nicht als Belohnung für´s Remis spielen an. Was soll man denn machen , wenn die Gegner Totremisvarianten spielen und sich voll und ganz auf ihre Engine verlassen. Risiko eingehen wird dann höchstens mit einer Niederlage belohnt.
Was man gegen die Remisflut tun kann wäre, dass in einer Partie mindestens 40 Züge gespielt werden müssen und man vorher auch kein Remis anbieten darf.
Dann gelingt es vielleicht, dass wenigstens 1 Partie nicht Remis endet

Heiko
VG
H Krauß

Asmodis
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Re: Belohnung fürs Remis spielen

Beitragvon Asmodis » Di 13. Apr 2021, 22:24

Schachhai hat geschrieben:Der Spieler mit der höchsten FWZ hat es sich durch frühere Ergebnisse noch am ehesten verdient.


Naja, frühere Turniere als Bewertungsmaßstab für ein neues Turnier herzunehmen... das halte ich jetzt schon für sehr fragwürdig. Da hat SF Böhnke schon recht. Die größte Leistung aus mathematischer Sicht hat der Spieler mit der geringsten Wertungszahl erbracht. Auch bei der Berechnung der ELO-Zahlen wird der Spieler belohnt der die niedrigere Zahl hat seine Gewinnwahrscheinlichkeit geringer ist und das Remis somit für ihn mehr zählt. Da wäre eine entsprechende Umsetzung bei Fragen des Aufstiegs durchaus logisch.

Das sehe ich nicht als Belohnung für´s Remis spielen an. Was soll man denn machen , wenn die Gegner Totremisvarianten spielen und sich voll und ganz auf ihre Engine verlassen. Risiko eingehen wird dann höchstens mit einer Niederlage belohnt.


Ich kenne da einen Schachtrainer und früheren Leistungsreferenten der das mit Sicherheit anders sehen würde. Und ja... ein Risiko eingehen heisst natürlich auch eine Niederlage zu riskieren. Deswegen nennt man es RIsiko. Aber mit nur auf Sicherheit spielen gewinnt man eben nun mal keine Partien. Nicht mit Engine und auch nicht ohne. Wer nichts wagt, der nichts gewinnt. An dieser Volksweisheit hat sich auch heute nichts geändert.

Und eine Änderung dass ein Remisangebot erst nach 40 Zügen erfolgen darf, mag zwar im Hinblick darauf, dass viele nur Remisvarianten aus Chessbase runterspielen sinnvoll sein, aber je mehr man sich dem Endspiel nähert umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit dass die Engines noch größere Fehler machen. Insofern habe ich Zweifel dass so eine Regel viel helfen würde. Aber ich lasse mich da gerne vom Gegenteil überzeugen.
Liebe Grüße

Hartmut Hering

Schachhai
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Re: Belohnung fürs Remis spielen

Beitragvon Schachhai » Mi 14. Apr 2021, 10:44

Hallo Hartmut
Was das “Risiko” angeht hast Du mich wohl missverstanden. Ich meinte damit dass ca 90% der Spieler diese Einstellung haben.
Du solltest doch meine aggressive Spielweise noch vom North-Sea-Cup her kennen, auch wenn wir in unterschiedlichen Gruppen spielten. Ich habe an Brett 1 das beste Ergebnis erzielt.
Was Deutsche Meisterschaften betrifft ( ob mit oder ohne Engine) habe ich noch immer das Finale erreicht .
Außerdem sagt doch schon mein Nickname “Schachhai” aus wie ich spiele.
Im Nahschach galt das TALsche Motto “erst opfern, dann rechnen”.
Der angesprochene Leistungsreferent hat mir gezeigt, dass das im Fernschach nicht geht, dafür aber andere Möglichkeiten aufgezeigt, wie man auf Gewinn spielen kann.
Über die Methode wie man bestimmt, wer bei Punktgleichheit ins Finale kommt, kann man geteilter Meinung sein. Der Spieler mit der geringsten Wertzahl ist vielleicht gerade erst zum BdF gekommen und hat ein gewertetes Turnier und dadurch noch eine geringe FWZ. Soll man den dann wirklich belohnen ?
Eine gerechte Lösung wird es nicht geben
Liebe Grüße
Heiko
VG
H Krauß

ludanto
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Re: Belohnung fürs Remis spielen

Beitragvon ludanto » Do 29. Apr 2021, 13:10

Mahlzeit, liebe FS-Freunde,
die vielen Remisen im Fernschach sind wirklich problematisch; und wenn das so weitergeht, wird es bald kaum noch einen ernsthaften Fernschachspieler geben.
Vielleicht sollten wir die Regeln ein wenig verändern und damit den Spaß- und Frustfaktor erhöhen. ;)

Wir könnten damit anfangen, das Zugrecht zu "erwürfeln". Ich denke, dass lässt sich auf einem Schachserver bestimmt softwaremäßig implementieren.

Und wenn das noch nicht reicht, die Remisrate zu senken, könnte man zusätzlich Figuren einführen, die in ihrer Gangart von den jetzigen abweichen: z.B. eine Figur, die in der Gangart einen Springer mit einem Turm vereinigt... und/oder ein Bauer, der nicht en passent schlagen kann und sich auf der gegnerischen Grundlinie nur in einen Springer umverwandeln kann..., und vieleicht noch weitere ungewöhnliche Figuren.

Am Anfang spielt man dann normales Schach (mit dem Erwürfeln des Zugrechts) und jeder hat die Möglichkeit, sagen wir, 1 bis 4 solcher Figuren, die unterhalb des Bretts verdeckt zur Verfügung stehen, während der Partie einzusetzen... vielleicht eine Sonderfigur/je 10 Züge. In der Praxis wäre es dann so, dass auch die Art der Sonderfiguren gelost werden. Man weiß zunächst nicht, was zur Verfügung steht. Will jemand eine Sonderfigur einsetzen, klickt er auf eine drauf, erkennt die Art der Figur und muss sie innerhalb von 10 Sekunden einsetzen. Zögert er zu lange, ist diese Figur ungenutzt "verbraucht".

Ich denke, dass sich die Programmierer von Schachprogrammen damit eine gewisse Zeit überfordert fühlen... :=)
Grüße aus Berlin, Hans.

Sikky
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Re: Belohnung fürs Remis spielen

Beitragvon Sikky » Do 29. Apr 2021, 13:38

Sehr witzig, ich dachte der 1. April ist vorbei. :lol:
beste Grüße
R.Sikorsky

Asmodis
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Re: Belohnung fürs Remis spielen

Beitragvon Asmodis » Do 29. Apr 2021, 14:34

Hm... ich dachte wir sind ein Fernschachbund. Und nicht der Fernmärchenschachbund. Denn die Vorschläge sind im Märchenschach bereits verwirklicht. Die Variante die Springer und Turm in einer Figur vereinigt kennt man z.B. in der Schachvariante Capablanca bzw. Carera Schach (auf einem 10x10-Brett) oder im Seirawan-Schach (auf einem 8x8-Brett gespielt). Die dazugehörige Figur nennt sich "Kanzler" (im Capablanca-Schach) bzw. Elefant (im Seirawan-Schach)

https://de.wikipedia.org/wiki/Schachvariante

https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4rchenschach

Letztlich arbeiten wir ja schon mit Schachvarianten. Chess 960 (wo die Remislastigkeit übrigens weit geringer ist) ist ja nichts anderes.
Liebe Grüße

Hartmut Hering

ThomasReichert
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Re: Belohnung fürs Remis spielen

Beitragvon ThomasReichert » Do 29. Apr 2021, 20:33

Hatte Podolsky doch recht: Fußball ist wie Schach nur ohne Würfel.


Wurde ihm aber wohl nur angedichtet.

Asmodis
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Re: Belohnung fürs Remis spielen

Beitragvon Asmodis » Do 29. Apr 2021, 20:42

Angedichtet oder nicht. Der Spruch hat was :lol: :lol: :lol:
Liebe Grüße

Hartmut Hering


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